Ein Swimmingpool für den Kleingarten
Schritt für Schritt Anleitung zum Pool Auf- und Abbau
Unser großes Gartenprojekt war dieses Jahr ein Swimmingpool. Der hätte schon viel früher aufgebaut werden sollen, nur leider machte uns das Wetter da ein Strich durch die Rechnung. Als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk für die Kleine gab es dieses Jahr von den Großeltern den SUMMER WAVES Swimming-Pool von Aldi. Dieser enthält eine Pumpe, eine Filterpatrone, eine Poolabdeckung, ein Thermometer, 2 Reparaturflicken und einen schwimmenden Chlordosierer. Der Pool ist ganze 3,66 m breit und 84 cm hoch. Es war also klar, dieser Pool ist zum Schwimmen lernen und nicht zum Kinder-Plantschen. Ich muss zugeben, anfangs hatte ich Bedenken, dass der Pool unseren Garten sprengen würde, aber als er aufgebaut war, wollte ich ihn nicht mehr missen. Die Kinder und unsere Gartengäste - alt und jung - hatten großen Spaß. Alleine dafür haben sich die Aufbaumühen gelohnt. Aber nun kommen wir erstmal zu meiner Schritt-für-Schritt Anleitung.
Zusätzlich benötigtest Material für den Kleingartenpool:
- Gartenschaufel
- Gartenharke
- Rechen
- Sand
- Langer gerader Stock
- Teichfolie 4x4 m
- Poolsauger
- Ketscher
- Poolschwämme
- Vitamin C Pulver
- evtl. extra Sandfilterpumpe
- Chlortabletten
- ph-Wert-Messgerät
1. Pool-Fläche abstecken
Zuerst müsst ihr euch gut überlegen, wo der Pool stehen soll. Für die ursprünglich angedachte Ecke, war unser Pool zu groß. Also musste der Sandkasten umziehen. Eine Steckdose sollte zudem (ggfs. mit Verlängerungskabel) erreichbar sein. Die Maße des Pools plus einen halben Meter mehr (ca. 4 m) haben wir mit Stöcken abgesteckt, um eine Ahnung zu haben, wie und wo der Pool dann genau stehen soll. Mann kann auch eine Plastikflasche mit Mehl füllen, eine Schnur drum binden und von einem Stock in der Mitte einen Mehlkreis malen.
2. Boden für den Pool umgraben
Die Fläche unter dem Pool muss ebenerdig und ganz gerade sein. Also haben wir zunächst die Wiese mit einer scharfen Gartenschaufel umgegraben und abgetragen. Einfacher gesagt als getan. Das war wahrscheinlich die härteste Arbeit des ganzen Projektes.
3. Pool-Fläche mit Sand aufschütten
Die Fläche haben wir dann mit Sand aufgeschüttet. Ganze 8 Säcke Sand haben wir benötigt. Mit einem Rechen und einem langen geraden Stock oder einer Eisenstange kann dann der Sand gerade gestrichen und mit dem Rasensprenkler befeuchtet werden, um ihn zu verdichten.
4. Teichfolie auslegen
Auf den Sand kommt dann die Teichfolie. Diese dient als zusätzlicher Schutz, damit keine spitzen Stöcke oder Steine die Poolfolie beschädigen.
5. Pool nach Anleitung aufbauen
Das Aufbauen des eigentlichen Pools ist ganz leicht und selbsterklärend. Innerhalb von 30-60 Minuten stand das Ding. Mann muss nur darauf achten, dass die Poolplane nicht direkt auf den Boden anliegt, sondern ca. 5 cm über dem Boden schwebt. Die Poolfolie sollte glatt über dem Boden liegen und keine Falten schlagen.
6. Pool mit Wasser füllen
Das dauert! Plant dafür mal einen ganzen Tag ein und achtet darauf, dass der Wasserstand an den Seiten überall relativ gleich hoch ist.
7. Pool chloren
Ist das Becken voll, sollte der pH-Wert gemessen werden und die erste Grunddesinfektion oder die erste Stoßchlorung gemacht werden. Den Vorgang sollte man dann einmal wöchentlich wiederholen. In unserem Kleingarten gibt es lediglich Wasser aus dem Brunnen. Wenn dazu Chlor gemischt wird, passiert es schonmal, dass sich das Wasser grün färbt. So war es auch bei uns. Ein Tipp: Vitamin C Pulver in das Wasser geben und umrühren. Dann bekommt das Wasser wieder seine ursprüngliche Klare zurück.
8. Poolwasser reinigen und pflegen
Der Pool sollte wöchentlich gereinigt werden.
Es ist wichtig, dass die Poolpumpe funktioniert und regelmäßig angeschaltet wird. Sie benötigt 3 Stunden um den ganzen Pool zu filtern. Also am besten laufen lassen bevor man schwimmen geht, damit das Wasser dann sauber ist. Die eingebaute Filterpumpe hat bei uns nicht gut funktioniert. Für nächstes Jahr werden wir uns sicher noch eine extra Sandfilterpumpe besorgen.
Den pH-Wert sollte man regelmäßig mit einem Quickteststreifen oder einem Testkit messen. Der Idealbereich liegt zwischen 7,0 und 7,4. Ein zu hoher pH-Wert greift die Haut an, ein zu niedriger Wert führt zu Geruchsbelästigung und Schleimhautentzündungen. Dagegen helfen pH-Senker und pH-Heber. Der gesamte Pool-Kreislauf (Desinfektion, Algenbekämpfung, Korrosionsschutz etc.) funktioniert nur optimal bei korrektem pH-Wert. Zum desinfizieren des Wassers haben wir Chlortabletten verwendet, die im Dosierer durchs Wasser schwimmen.
Es sollte auch regelmäßig Wasser abgelassen werden und frisches Wasser zugegeben werden.
Eine kleine Wanne, oder ein Stück Teppich oder Gummimatte vor der Einstiegsleiter, hilft die Füße vorher zu reinigen und den Pool sauber zu halten.
Natürlich gelangt hier und da trotzdem Schmutz wie Sand, Gras oder Blätter in den Pool. Mit Hilfe von Keschern kann man Laub und grobe Verschmutzungen entfernen. Hat sich Dreck auf den Boden des Pools angesammelt, helfen spezielle Poolsauger. Wir haben einen der mit dem Gartenschlauch arbeitet. Durch den Druck wird der Schmutz angesaugt und in den beigefügten Beutel befördert. Ich war begeistert, wie gut das funktioniert. Viel Dreck wird aber auch rumgewirbelt und landet früher oder später wieder auf dem Poolboden. Es gibt sicherlich noch bessere Sauger, wie zum Beispiel ein Poolroboter. Damit werde ich mich nächsten Sommer beschäftigen.
9. Pool-Wasser ablassen
Um das Wasser rauszulassen wird einfach das Ventil aufgedreht und das Wasser kann rausfließen. Wir haben nicht alles auf einmal raus gelassen, da es ja schon eine Menge Kubikmeter Wasser sind und ich keine Überschwemmung verursachen wollte. Man sollte die Ausfluss-Stelle auch regelmäßig beobachten, ob das Wasser auch richtig absickert. Das Wasser ist übrigens nicht schädlich für die Umwelt. Das Chlor ist auf die Menge Wasser gesehen verschwindend wenig und löst sich auch nach einer Weile komplett auf.
10. Pool abbauen und über den Winter lagern
Wir haben uns entschieden, den Pool über den Winter abzubauen und an die Stelle eine Feuerstelle zu bauen. Um den Pool wieder gut zusammenfalten zu können, ohne dass er beschädigt wird sollte es über 15 Grad warm sein. Man kann den Pool aber auch draußen überwintern lassen. Dazu müssen die Anschlüsse mit passenden Stöpseln geschlossen werden. Der pH-Wert muss korrekt eingestellt werden sowie das Chlor auf gut 5 ppm gestellt werden, dann eine gute Winterplane mit Spanngurt drauf und fertig. Diese Prozedur macht aber erst Sinn, wenn das Wasser nur noch ca. 10-12 Grad hat. Wenn es zu warm ist, verabschiedet sich ein großer Teil des Chlors wieder.
Achtung - Wichtig für Baden mit Kindern:
Niemals Kinder ohne Aufsicht im Pool spielen lassen! Kleine Kinder müssen ebenfalls vor zu viel Sonne geschützt werden, darum eine wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen.
Fazit:
Unser Wasser aus dem Brunnen ist richtig kalt. Um so mehr war ich verblüfft, dass unsere kleine Lillymaus* so mir nichts dir nichts in den Pool gesprungen ist. Sie ist einfach eine kleine Wassermaus. Es war ein tolles Erlebnis diesen Sommer, obwohl wir nicht all zu viele Badetage hatten. Daher freue ich mich schon auf den nächsten Sommer. Dann wird das Aufbauen sicherlich schneller gehen und der Badespaß kann schon bei den ersten Sonnenstrahlen losgehen.
Unser Pool überwintert im warmen Schuppen. An die Stelle des Pools soll eine gemütliche Feuerstelle einziehen. Dazu gibt es in Kürze mehr Infos. Bis dahin schaut euch doch nochmal meine anderen Gartenprojekte an.
* Namen geändert
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