Ein neues Heim in Köln
Umzug und Neuanfang für eine junge Familie
Dieses Jahr stand das Megaprojekt an. Ich habe meine Zelte in Frankfurt abgebrochen und bin mit Mann und Kind in meine Heimat Köln umgezogen. Heute möchte ich euch mitnehmen auf diese wahnsinnig emotionale und aufregende Reise und euch erzählen, wie es zu dieser Entscheidung kam, wie wir unser Traumhaus fanden und dieses von Kopf bis Fuß renoviert haben.
Alle Wege führen irgendwann zurück nach Köln
Die Entscheidung, zurück nach Köln zu gehen, stand schon länger fest. Nach der Geburt unserer Tochter, dem bald darauf folgenden ersten Coronalockdown und dem Socialdistancing wurde uns schlagartig klar: wir wollen nicht so weit weg von unserer Familie und unseren Freunden leben. „Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen“ heißt ein ziemlich wahres Sprichwort. Davon waren wir in Frankfurt aber meilenweit entfernt. Also haben wir uns entschieden, zumindest näher an dem einen Teil unserer Familie zu leben. Für mich war es eine Heimkehr nach fast 10 Jahren. Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht, vor allem wenn man viel erlebt und durch die Welt zieht - Brasilien, Berlin, Trier, Wiesbaden, Frankfurt und schließlich wieder zurück nach Köln.
Auf der Suche nach einem neuen Zuhause
Wie ihr euch vorstellen könnt, ist es als Single in eine andere Stadt zu ziehen wesentlich leichter, als mit der ganzen Familie. Wir mussten also alles gut planen und organisieren. Auch waren wir uns sicher, dass wir nicht mehr zur Miete wohnen wollten. Also suchten wir nach einem Haus in Köln. Zentral sollte es schon sein, zumindest aber gut angebunden, wir wollten viel Platz und einen schöner Garten. Wochen- und monatelang durchforsteten wir das Internet, schickten meine Verwandten los, um sich die in Frage stehenden Häuser aus der Nähe anzuschauen. Wir waren oft in Köln und sind auf Entdeckungstour durch verschiedene Stadtteile gegangen. Am Ende sind wir an einem freistehenden Haus im Kölner Osten hängen geblieben. Die Gegend hat uns gefallen, S-Bahn und Straßenbahn in der Nähe, grüne Umgebung, gute Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kindergärten, alles vorhanden.
Vor allem hatte es uns aber das Objekt selbst angetan: Niedliches Häuschen auf einem riesen Grundstück, in einer Sackgasse gelegen und was für ein schöner Garten! Das nehmen wir! Und die Verkäufer, Erben des älteren Ehepaars, das in diesem Haus gewohnt hatte, fanden uns nett und waren froh, das Haus an eine junge Familie zu geben, die den Charme und das Herz des Hauses weiterleben lassen wollte.
Gespräche mit Bank und Notar folgten. Notartermin, unterschrieben, fertig. - Denkste! Nach dem Notartermin am 23. Februar hat sich die Stadt noch lange Zeit gelassen mit der Bearbeitung unserer Anträge. Scheinbar arbeitet das Finanzamt der Stadt Köln erst wenn man sich bei dem Vorgesetzten beschwert (was sonst eigentlich nicht unsere Art ist). Gesagt, getan - am 15. April war es dann ganz offiziell. Wir waren Hauseigentümer und damit begann das neue, spannende aber sicherlich auch anstrengende Projekt Hausrenovierung und Umzug aus Frankfurt nach Köln. Wir hatten super viele Ideen im Kopf rumschwirren und reichlich Platz diese auch umzusetzen!
Die Hausrenovierung
Am Wochenende der Schlüsselübergabe sind wir mit der ersten Transporter-Fure inklusive Gartensachen, Gartenküche und Matratzen ins Haus gezogen, das für die nächsten 3 Monate unser Wochenendhaus sein sollte. Unser Leben in Frankfurt bei der Tagesmutter und im Job ging ja nach wie vor ganz normal weiter.
Dann ging es los, die ersten Wochenenden haben wir damit verbracht, die 70er-Jahre Tapeten von den Wänden abzukratzen, Kölner Bretter und PVC-Fußleisten zu
entfernen und die Fliesen in der Küche abzuschlagen. Als die erste Arbeit getan war, überließen wir das Feld den Spezialisten der Installation und Elektrik. Neue Wasserrohre wurden verlegt und
die in die Jahre gekommene Elektrik im ganzen Haus erneuert.
Um den Garten mussten wir uns parallel auch kümmern: Rasen mähen und ein paar neue Pflanzen eingraben. Neben all den Arbeiten turnte unser Kleinkind zwischen Tapetenresten und Handwerkerstaub rum. Schnell musste eine Spiellandschaft her. Sandkasten, Matschküche und Schaukel wurden aufgebaut und gleich fleißig bespielt. Wie toll es war, die Familie um sich zu haben, merkten wir schnell. In dem ganzen Trubel und Hin- und Her hat sie unserer Kleinen den Alltag versüßt.
Nachdem alle Tapetenreste von den Wänden restlos entfernt waren und die Kabellöcher mit Rotband verputzt waren, konnten wir mit der Grundierung beginnen. Im
Treppenhaus haben wir allerdings kapituliert. Das haben wir lieber den schwindelfreien Profis überlassen. Auch die schweren, gusseisernen Heizkörper mussten wir von Fachmännern abmontieren
lassen, damit wir dahinter renovieren konnten. Und tataa, nach wochenlanger Arbeit kamen endlich die ersten Pinselstriche an die Wände.
Mit einem Trockenbauer waren wir schon längere Zeit im Gespräch, er sollte für uns den Durchbruch von Küche zum Wohnbereich machen, doch der Stahl ließ auf sich warten. Dann kam endlich der Anruf, der Stahl war da! Statiker und Architekt hatten bereits all ihre Berechnungen gemacht, wie der Stahlträger die tragende Wand halten kann und nicht das gesamte Gebäude einstürzt. Nach drei Tagen war der Wanddurchbruch geschafft.
Was am Anfang eine Wohltat, war am Ende nur noch anstrengend: Streichen, streichen, nochmal streichen und nochmal drüber streichen...! Aber das Ergebnis war toll, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Jetzt konnte man endlich mal ein Effekt sehen nach dem ganzen Tapete abkratzen. Unser Maler und Verputzer war auch fleißig, er hat das Treppenhaus im neuen weiß erstrahlen lassen und die Fliesen im Bad und Schlafzimmer verputzt.
Mittlerweile wurde die Zeit bis zum Umzug knapp und unsere Kräfte neigten sich dem Ende zu. Also haben wir entschieden, den Boden nicht selber zu verlegen, sondern das mal schön dem Profi zu überlassen. Der Bodenverleger war im Handumdrehen fertig und wir haben unser Haus fast nicht wiedererkannt.
Der Einzug ins Eigenheim
Dann ging es ein letztes mal zurück nach Frankfurt um alles einzupacken und uns zu verabschieden, was am Ende doch trauriger war, als gedacht.
Für den Umzug haben wir wieder einen Transporter gemietet und Umzugshelfer an jeden Standort bestellt. Ich habe mir echt Sorgen gemacht, ob wir das alles schaffen, aber am Ende ging es viel schneller als gedacht. Es waren so viele helfende Hände am Start, dass wir Samstag Abend mit einem Bierchen auf der Terrasse saßen und unsere Einzug feiern konnten.
Es war eine krasse Zeit, ein Kraftakt für die ganze Familie, aber wir sind super happy und stolz, dass wir es geschafft haben.
Unsere Kleine hat sich mittlerweile super eingelebt, sie hat eine Freundin, die im Haus gegenüber wohnt und der Kindergarten um die Ecke war ein absoluter Glücksgriff. Auch wir Eltern haben uns schnell in unsere neuen Jobs eingefunden. Es hat sich alles gefügt und war die richtige Entscheidung. Eins steht sowieso fest: Wir werden so schnell nicht nochmal umziehen :-)
Die nächsten Wochen sind wir erst einmal mit dem Einrichten und Dekorieren beschäftigt, es gibt noch viele spannende Kleinprojekte im Haus und im Garten, die auf uns warten. Aber jetzt erstmal genießen!
Habt Ihr Fragen oder Anregungen? Dann schreibt mir gerne, ich freue mich auf Eure Kommentare.
In einem eigenen Haus ist man bekanntlich ja nie fertig. Freud euch also auf meine nächsten DIY Projekte im neuen Haus und Garten.
Kommentar schreiben
Steffi (Mittwoch, 19 Oktober 2022 08:47)
Liebe Hester!
Wow! Ihr könnt euch wirklich auf die Schulter klopfen, was ihr geleistet habt! Es ist wunderschön geworden! Ich wünsche euch das Allerbeste für den Start im neuen Zuhause! Viele liebe Grüße aus Frankfurt ;)